Wussten Sie, das neben der klassischen Beerdigung und der Verbrennung auch Kompostierung als Weg der Leichenbestattung m glich ist? Aber nicht nur kurioses ist hier zu erfahren. Kompostierung ist die lteste Methode organische Abfallstoffe zu verwerten. Diese wurde von den Menschen auf allen Kontinenten seit altersher angewendet, um zum einen Düngestoffe für den Pflanzenbau und andererseits Humus für den Erhalt der Fertilit t der B den zu erhalten. Die wechselhafte Geschichte, vor allem aber die technische Entwicklung der Kompostierung von Abfallstoffen wird erz hlt. Es zeigt sich das Auf und Ab in der Beliebtheit diese Verfahrens über die Jahrhunderte und die enorme technische Entwicklung speziell im 20. Jahrhundert. Alle Aussagen mit den Originalquellen belegt und reich bebildert, wird ein Abriss der Geschichte der Kompostierung vorgestellt.
Die Inhaltsbeschreibung in einem Satz zusammengefasst:
Kompostierung ist die älteste Methode organische Abfallstoffe zu verwerten.
Die Kompostierung von Abfallstoffen war in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Diskussion weltweit oben auf der Agenda als umweltgerechte Methode der Abfallbehandlung. So war es nicht verwunderlich, daß wir am Beginn unserer wissenschaftlichen Laufbahn mit ihr in Kontakt kamen. Ich intensiver, da meine Promotion an der Universität Stuttgart nach dem Studium des Bauwesens sich mit einem wichtigen Aspekt der Kompostierung beschäftigte, dem Einfluß des C/N Verhältnisses auf die Geschwindigkeit der Rotte. Mein Kollege Luis Diaz promovierte nach seinem Abschluß als Maschin-enbauingenieur an der Universität Berkeley beschäftigte und sich mit der Kompostierung im Kontext mit low Technology für Einsätze in Entwicklungsländern. Es war die Zeit, in der dann die Erkenntnis reifte, dass die Auswahl der Inputstoffe den entscheidenden Einfluß auf die Kompostqualität hat und nur mit störstofffreien Ausgangsmaterialien eine für die Kompostnutzer akzeptable Kompostqualität entsteht. Das Verdienst dies zu erkennen und umzusetzen gebührt den Kollegen Dr. Vogtmann und Dr. Fricke. Ich selbst habe dann in diesem Kontext vielfältige F&E Projekte durchgeführt und der Praxis viele Einführungen der getrennten Sammlung organischer Stoffe mit begleitet. Zur Abrundung des Erfolges fehlte ein QM System für die Kompostqualität. Hierzu initiierte ich gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Funke die Grundlagen für die Kompostgütegemeinschaft Kompost (BGK) . In der (BGK) haben sich 576 Kompostierungsanlagen und 183 Vergärungsanlagen (Stand 23.03.2021) organisiert und ihre Produkte der freiwilligen RAL-Gütesicherung unterstellt. In diesen Anlagen werden jährlich über 13,0 Mio. t Bioabfälle verarbeitet und rund 9,0 Mio. t Kompost- und Gärprodukte erzeugt. Über 20 Jahre war ich Obmann des Ausschusses für Gütesicherung. Es folgte die Gründung einer europäischen Gütesicherungsorganisation, dem ECN, der nun auch auf europäischer Ebene diese Aufgabe wahrnimmt.
Mit Luis Diaz begründete ich die internationale Tagungsreihe ORBIT, die sich mit der Behandlung organischer Abfallstoffe beschäftigt, der einzigen weltweit.
Am Ende meiner aktiven Laufbahn zuletzt als Professor an der Bauhaus Universität Weimar hatte sich viel Literatur angesammelt und es fiel uns auf, daß als Informationen zur Entstehungsgeschichte des Systems Kompostierung immer wieder dieselben Stereotypen auftauchten, meist als Einleitung zu Büchern oder Vorträgen und vor allem, daß viele nette Anekdoten einer Überprüfung anhand von Literatur aber nicht stand hielten. Und was steht einem Prof. em. besser an, als sich mit etwas zu beschäftigen, das keine wissenschaftlichen Meriten mehr generiert aber Spaß macht. Und so haben wir beide Luis Diaz und ich uns aufgemacht zuerst das vielfach Zitierte zu überprüfen und dann gezielt weiter zu suchen. Je mehr wir in die Literatur eintauchten desto mehr Informationen flossen uns zu. So entstand ein Büchlein, das neben einer geschichtlichen Entwicklung auch die Entstehung der notwendigen Techniken aufnimmt.
Es bietet dem Fachmann historische Entwicklungen und dem Laien einen Einblick in die sehr alte Technik, eine der ältesten vom Menschen entwickelten Kulturtechniken. Gewürzt mit Anekdoten und seltsam anmutenden Beiträgen wie z.B. aus dem Tagebuch von George Washington.
Unvollkommen zwar, aber es bleibt so nachfolgenden Generationen von Emeriti noch viel Feld für Erweiterungen.