„Humor ist wenn man trotzdem lacht,“ so der Volksmund und „Lachen ist gesund“. Auch in diesem Spruch liegt viel Wahrheit. Für einen Moment sind Stress und andere unliebsame Gegebenheiten vergessen. Im täglichen Leben hat Humor auch eine Ventilwirkung. Besonders damals für die DDR-Bürger, die nach unterschwelliger Kritik förmlich suchten. In unzähligen Karikaturenausstellungen haben die Karikaturisten des Landes diese Wünsche, so gut es ging, erfüllt. Besucherzahlen gingen in die Tausende. Eine eigene Ausstellung sahen sich etwa 3000 Besucher an. In einer Hinsicht muss man Die Zeitungsmacher loben. Jede Illustrierte, Magazin, Tageszeitung oder sonstiges Presseerzeugnis bot Plattform für Karikaturisten und deren Arbeiten.
Eine Geschichte ohne Worte per Zeichenstift zu erzählen. machten wir uns zur Pflicht. Damals wie auch heute, bedeutet es für mich die Königsklasse in der Karikaturenlandschaft. Auch was jetzt hier vorliegt, ist in den meisten Fällen diesem Vorsatz untergeordnet, was jedoch nicht immer gelang. In diesem Buch muss der geneigte Leser oft genau hinschauen, manchmal auch um die Ecke denken. Er sollte auch nicht damit rechnen, dass auf Anhieb der Groschen fällt. Doch wenn ja, und dann ein Lächeln sein Gesicht erhellt, hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt.
Die Inhaltsbeschreibung in einem Satz zusammengefasst:
Karikaturen aus verschwundener Zeitungslandschaft
Es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich in irgendeiner Form der Nachwelt mitzuteilen. Touristen verewigen sich mit Ihren Initialen kratzend schnitzend schreibend, sprayend in Leuchtturmwänden, Aussichtsplattformen Naturdenkmälern und ähnlichen Touristenattraktionen.- „Wir waren hier am…“
Als Schüler hatte ich damit eine erste schlechte Erfahrung gemacht. Meine Initialen schnitzte ich vermittels eines neuen Taschenmessers in meine Schulbank ein. Die Folge: ein Tadel ins Klassenbuch: „ Schubert schnitzt in die Bank.“
Es war der 4. Oktober 1957, Start des ersten Sputniks, ein Ereignis, dass ich mit meiner ersten Karikatur in einer Tageszeitung kommentieren durfte. Es war die „Junge Welt“, Tageszeitung der Freien Deutschen Jugend.
Als blutiger Anfänger musste ich mir allzu oft die Mahnung meiner erfahrenen und erfolgreichen Kollegen anhören: „Junge, lerne zeichnen, zeichne nach der Natur!“ Diesen Rat zu Herzen nehmend, nahm ich ein Abendstudium (Grundlagenstudium) an der Hochschule Für Bildende und Angewandte Kunst, Berlin Weißensee auf. Ein Studium für Karikatur gab es nicht, auch bis heute nicht. Karikaturisten waren durchweg Autodidakten, kamen aus den verschiedensten Berufen natürlich auch aus Künstlerischen, wie Grafiker und Illustratoren.
Es vergingen etwa 35 Jahre bis die die Letzte Karikatur in dieser Zeitung erschien und das 6 mal in der Woche täglich eine aktuelle Zeichnung.
Neben vielen anderen Arbeiten für Illustrierten und Wochenzeitungen, gilben sie in Schubladen und Kartons nunmehr so vor sich hin. Einen Teil jener Arbeiten möchte ich jetzt an`s Tageslicht befördern.
Nicht ohne Grund lautet der Buchtitel: „Aus Schuberts Schublade“. Es war seiner Zeit Die Überschrift einer wöchentlichen Karikaturenfolge in der „Berliner Zeitung.“ Dabei handelte es sich auch oft um Arbeiten, die bereits in anderen Zeitungen erschienen waren.
Sich für die Nachwelt zu verewigen, auch ein Wunsch von mir. Dabei geht es eher nicht um meine Person, sondern um den Humor des Ostens, den ich in Erinnerung erhalten möchte und dessen Repräsentant ich in ein wenig war.