Der Anstoß zu diesem Buch liegt weit zurück, bis an den Beginn der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Es war die Zeit, in der es in beruflicher Hinsicht, der Schwei-zer Typographie wegen, manchen Jünger der Schwarzen Kunst in die Schweiz gezogen hat. Stuttgart schickte sich zwar damals an, das Erbe der vor dem Krieg bedeutends-ten deutschen Verlagsstadt Leipzig anzutreten, dennoch gingen viele Setzer, Drucker, Grafiker aus Baden-Würt-temberg über den Bodensee und Hochrhein in das Land der Eidgenossen. Auch ich als junger Setzer war einer der Protagonisten dieser Entwicklung und erlangte in jener Zeit sogar den Stand des „Schweizer Degens“ (einer, der Buchdrucker und Schriftsetzer in einer Person ist). Ein Zertifikat, eine Bestätigung des damals noch bestehenden Schweizerischen Typografenbundes (STB) über einen Arbeitsaufenthalt in der Schweiz bedeutete die Legitimation für höhere Aufgaben im beruflichen Weiterkommen.
Schwaben und die Schweiz! Das war damals, nur knapp 20 Jahre nach dem Weltkrieg, ein noch nicht immer ein-faches Verhältnis. Obwohl dem gemeinsamen Stamm der Alemannen entsprungen und von der alemannischen Sprachwurzel geprägt (man versteht sich sprachlich fast problemlos, was auf andere deutsche Landsmannschaften nicht so prägnant zutrifft), blieb damals, hüben wie drüben des Hochrheins, eine fremdelnde Distanz. Auch ich war von diesen bilateralen Missverständnissen nicht verschont und meine Hinweise auf die alemannische Gemeinsamkeit blieben bei vielen Schweizern oft ungehört, was mich sehr enttäuschte.
Allerdings muss auch festgehalten werden, dass die Schweiz nach dem Krieg das erste Land war, das sein Verhältnis zum geächteten Deutschland wieder normalisiert hat. Deutsche Produkte wurden von den Eidgenossen ge-kauft, die Beziehungen auf vielen Ebenen entspannt. Das war gerade in der „alemannischen Nachbarschaft“, in Baden-Württemberg, sehr bald spürbar.
ISBN: 978-3-96229-382-6
Die Inhaltsbeschreibung in einem Satz zusammengefasst:
Seit über 1500 Jahren verwurzelt im Herzen Europas
Dieses Buch hat die Zielsetzung, den bodenständigen Menschen und Nachfahren der Alemannen in sechs europäischen Regionen (Elsass, Baden-Württemberg, Bayerisch-Schwaben, Vorarlberg, Schweiz und Liechtenstein sowie in den Bergtälern des Piemont, südlich des Monte Rosa Massivs) zu zeigen, dass ihre Heimat ein wesentliches Stück des europäischen Herzens ist. Beachtenswert ist auch eine Anthologie über Persönlichkeiten, Tüftler und Koryphäen aus alemannischem Land. Das Buch umfasst 300 Seiten und vermittelt mit über 250 Abbildungen ein lebendiges Bild des Stammlandes der Alemannen. Das wird geprägt von Flusslandschaften wie Rhein, Aare, Donau, Neckar, Iller und Lech, von den Alpen, dem Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und dem fruchtbaren Bodenseeraum. Mittelalterliche Städte, wunderbare Barockbauten, Klöster und Kirchen, Burgen und Schlösser runden das eindrucksvolle Bild ab.